Meine kleinen Gartenbewohner

Einige Aufnahmen und Erlebnisse von und mit unseren "Untermietern"

In unserem kleinen Garten stehen nur drei Bäume: eine Kirsche, eine Pflaume und eine Fichte. Und gerade diese Fichte beheimat Eichhörnchen. Ganz oben in der Spitze hat es seinen Kobel, oder zumindest einen davon. Die erwachsenen Tiere sind sehr scheu und nur zu sehen, wenn wir drinnen sind. Ein sehr großes Fenster gibt uns die Möglichkeit, gerade im Winter, ausgiebige Beobachtungen zu machen. Am Kirschbaum, der vom Fenster aus nur wenige Meter entfernt ist,  haben wir ein Eichhörnchenkasten platziert, der im Winter mit Nüssen gefüllt wird. Hier haben wir schon die lustigsten Sachen erlebt, z.B. die Erstentdeckung und das `wie komme ich bloß an die Nüsse ran´.

Im Gegensatz zu den Eltern sind die beiden Jungtiere sehr neugierig. Ich habe ein paar Aufnahmen machen können, während sie unseren Garten erkundet haben. Bis auf ca. 3 m kamen sie heran. Dann war der Respekt doch größer als der Entdeckermut.

Zu Beobachten gab es unter Anderem das Inspizieren eines Meisenkastens und das daraus resultierende angegriffen werden von gerade diesen Meisen. Vehement verteidigten sie ihr Gelege im Kasten und unter großem Getöse. Nach einem zweiten zaghaften Versuch und einer weiteren Angriffswelle hatte das junge Eichhörnchen auch diese Lektion begriffen.

Während des Winters wurde der Futterkasten einmal täglich aufgesucht und meistens erfolgreich, da meine Frau für den Nachschub sorgte und es eine Herzensangelegenheit für sie war.

 

Aufgenommen wurden alle Fotos mit der Sony A77 MK2 und einem Sony G70400. Bei guten Lichtverhältnissen eine Top-Linse, doch die herrschen im Garten leider nicht immer. Bei einer Anfangsblende von F/4 gerät man manchmal an die Grenzen. So waren ab und an schon Kompromisse nötig. Da die Eichhörnchen zu alle dem zu den schnelleren Gesellen gehören, sind fast alles Handaufnahmen, was die Sache nicht einfacherer macht. Wir reden hier von über 2,5 kg, die dann und wann auch mal still gehalten werden wollten.

So muß ich zugeben, dass ein gewisser Ausschuss nicht zu vermeiden war. Für die Aufnahmen von Innen heraus habe ich ab und an ein Monopod verwendet, aber das schränkt einen ein wenig ein. Das liegt aber weniger am Monopod, sondern wohl eher an mir...

Die Autofokus-Möglichkeiten der 77ii sind schon klasse. Es bedarf jedoch einiges an Übung, das Richtige zur rechten Zeit zu nutzen. Ich habe auch einiges mit manuellem Fokus fotografiert, gleitet er doch an dem G70400 butterweich. Dafür ist aber noch mehr Übung notwendig. 

Großartig bearbeitet sind die Aufnahmen nicht. In Lightroom wurden sie entwickelt, da ich immer in RAW fotografiere. Und bei manchen wurde ein wenig Überflüssiges in PS "weggezaubert".

Natürlich darf mein Lieblingsbild nicht fehlen. Dieser Blick ist einfach einmalig. Das ich die Eichhörnchen-Mama beim kratzen erwischt habe und dieses Bild dabei entstanden ist - reines Glück und eine Menge Geduld.
Bei mittlerweile mehr als 1000 Fotos von unseren Gartenmitbewohnern fällt die Auswahl wirklich schwer. Die hohe Anzahl ist natürlich auch Serienauslösungen geschuldet, die bei diesen quirligen Tieren nötig sind. Fast immer sind sie unterwegs. Jedes Geräusch läßt sie fluchtartig den nächsten Baum erklimmen. Manchmal ist es nur ein bis zwei Minuten zu sehen, ein anderes Mal erkundet eines der Jungen minutenlang seine Umgebung. 

Wie schon erwähnt sind Geduld und auch die Beherrschung der Technik der Kamera sehr hilfreich.

 

Ich hoffe, euch gefallen die kleinen Racker genau so wie mir und ihr habt ein wenig Spaß mit den Fotos. Ich hatte gleich zweimal Freude: Einmal beim Fotografieren und dann beim Bearbeiten.

Wann immer sich die Möglichkeit bietet, werde ich natürlich weiterhin versuchen, meine kleinen Gartenfreunde abzulichten.

 

Viele Grüße

Karsten Pohlmann

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Kommentare: 1
  • #1

    Marlies Riecke (Samstag, 16 Mai 2015 18:39)

    Das 3/6 ist mein Lieblingsbild.......beeindruckend sind alle Fotos , ein wunderbares Album !
    Liebe Grüße Marlies